Heiner Geißler, promvierter Jurist und kurzzeitig als Amtsrichter in Stuttgart, wurde zwischenzeitlich als Schlichter für das streitige Projekt Stuttgart 21 eingesetzt.
Jetzt hat er geäußert, er wolle die Schlichtung nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag andauern lassen, sondern bis Jahresende zu einem Ergebnis kommen.
Aber, aber, Herr Kollege?
Lesen Sie etwa nicht diesen Blog?
Sankt Nimmerlein ist doch schon am 01.11.2010!
Da heißt es aber, sich ranhalten!
Interessant auch, das mit jahrelanger Verspätung in Stuttgart der Aufstand geprobt wird. Das hätte man mal lieber machen sollen bevor entsprechende Beschlüsse gefasst waren.
Im Badischen nennt man das so schön "hinterher kommen wie die alt' Fasnacht".
Die "Alte Fasnacht" bzw. "Bauernfasnacht" steht im Gegensatz zur "Herrenfasnacht". Die "Alte Fasnacht" kommt dadurch zustande, weil Fastenzeit und Ostertermin zusammengehören.
Ostern ist seit alters her ein beweglicher Feiertag, der am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond begangen wird. Die Fas(t)nacht soll vor dem Fasten gefeiert werden, das 40 Tage vor Ostern üblicherweise begann. 1091 aber nahm man die Sonntage der Fastenzeit vom Fasten aus (Sonntage sind keine Fasttage), beließ es aber bei den 40 Fasttagen. An Ober- und Hochrhein hielt man an der Tradition fest, wodurch nun eine "alte Fasnacht" entstand gegenüber dem neu festgelegten Termin. Die Anhänger der "alten Fasnacht" waren im Vergleich zu dem sonst gefeierten Termin immer zu spät dran.
Wir haben hier übrigens auch einmal den Aufstand geprobt. Das war 1848-1849 und nannte sich "Badische Revolution".
Weil wir Badener die Republik ausgerufen hatten und die Demokratie einführen wollten. Da sind wir bis heute stolz drauf.
Das Königreich Württemberg hat damals den Preußen Truppenhilfe geleistet um den Aufstand niederzuschlagen.
Da kann man von Glück reden, dass es 160 Jahre später nicht anders herum läuft und wir so liebe Nachbarn sind.
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