Sonntag, 3. Oktober 2010

Zum Nationalfeiertag

Dass auch Nichtjuristen herausragende Dichter sein können beweist Bertolt Brecht einmal mehr.
Seine 1950 als Gegenstück zu den Nationalhymnen der beiden damals noch existierenden deutschen Staaten entstandene Kinderhymne, steht mit beiden auf gleicher Stufe.

Anmut sparet nicht noch Mühe
Leidenschaft nicht noch Verstand
Daß ein gutes Deutschland blühe
Wie ein andres gutes Land.

Daß die Völker nicht erbleichen
Wie vor einer Räuberin
Sondern ihre Hände reichen
Uns wie andern Völkern hin.

Und nicht über und nicht unter
Andern Völkern wolln wir sein
Von der See bis zu den Alpen
Von der Oder bis zum Rhein.

Und weil wir dies Land verbessern
Lieben und beschirmen wir's.
Und das liebste mag's uns scheinen
So wie andern Völkern ihrs.


Es sei auch eine kleine Anmerkung zum Nationalfeiertag gestattet.
Eigentlich ist der Text der Nationalhymne im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland entstanden.
Als August Heinrich Hoffman von Fallersleben 1841 auf Helgoland das Lied der Deutschen dichtete gehörte die Insel nämlich noch zum Empire und wurde erst mit dem Helgoland-Sansibar-Vertrag vom 01.07.1890 dem deutschen Kaiserreich einverleibt.
Zu diesem Zeitpunkt war allerdings  "Heil Dir im Siegerkranz" deutsche Nationalhymne, unter legt mit der Melodie von "God save the Queen".

Zufälle gibt's, die gibt's gar nicht ....

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